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Die magische Wirkung von Wertschätzung in Beziehungen!

Wie wäre es, wenn Du in Deiner Beziehung fruchtbare Samen säst, die schon nach kurzer Zeit auf magische Weise Deine Beziehung aufblühen lassen?

Dann lass uns mit einer gefährlichen Frage starten: Wann hast Du Deinen Partner zuletzt aufrichtig wertgeschätzt?

Nach einem zumeist magischen und nährenden Start einer Beziehung vergessen viele Paare immer wieder, dass Beziehung ein fortwährender, bewusster Akt nicht-linearen Erschaffens ist. Stattdessen sitzen sie einer gängigen Gefahr auf, die auf dem Beziehungsweg lauert: der Gewohnheit. Gewohnheit kann ein wesentlicher Faktor sein, wenn eine Beziehung nicht erfüllend, sondern eher langweilig und konfliktgeladen ist. Meist ist es die Gewohnheit, die auf der ungeprüften Annahme basiert, dass man den Partner schon kenne und wisse, wer er ist und wie er reagiert. Die Sache ist jedoch die: Sobald Du morgens aufwachst und meinst, Deinen Partner zu kennen, ist die Beziehung tot. Dann bist Du nicht mehr präsent und aufmerksam. Genau das ist der Punkt, wenn Nähe und Intimität stagnieren und die Beziehung zu einer gewöhnlichen Beziehung mit Diskussionen, Konflikten und niederem Drama (das Täter-Retter-Opfer-Spiel) werden kann.

Es gibt viele verschiedene Aspekte, die zu gewöhnlicher Beziehung beitragen. Ein entscheidender Aspekt dabei ist jedoch fehlende Wertschätzung, und zwar fehlende Wertschätzung des Partners und der Beziehung. In der modernen Gesellschaft liegt der Fokus zumeist auf dem Haben und Tun, also dem, was eine Person hat (getreu dem Motto „mein Haus, mein Auto, meine Yacht“) und das, was sie tut (welche Position sie beispielsweise im Job bekleidet, oder welches Ehrenamt sie ausführt). Dieser Fokus wirkt sich in Beziehungen oftmals dahingehend aus, dass der ein oder andere meint, er/sie müsste etwas tun oder haben, um dem anderen zu gefallen oder die Beziehung lebendig zu halten. Es werden beispielsweise Blumen gekauft, Geschenke gemacht, in der Wohnung etwas repariert, ein neuer Fernseher gekauft, für den anderen gekocht, etc. Doch über das Tun und Haben werden weder die Beziehung noch die Partner genährt. Nahrung in einer Beziehung entsteht u. a. über die Rückbesinnung auf das, was in der modernen Gesellschaft abhandengekommen ist: die Wertschätzung der Seins-Qualitäten.

Wenn ein Mensch in seinem Sein wertgeschätzt wird, fühlt er sich gesehen und kann aufhören sich über das Tun oder Haben zu definieren. Doch wie funktioniert Wertschätzung des Seins?

Wie funktioniert aufrichtige Wertschätzung?Wertschätzung des Seins fokussiert darauf, wie Dein Partner in seinem Wesen tatsächlich ist. Es geht also nicht darum zu sagen „Du hast ein schickes Hemd an“, „Du hast schöne Augen“, oder „Mir gefällt Dein neuer Haarschnitt“. Es geht vielmehr darum, Deinen Partner in seinem Wesen wertzuschätzen.

Dazu nimmst Du eine offene Körperhaltung ein (keine verschränkten Arme oder Beine), schaust ihm direkt in die Augen und lässt Deine 100%ige Aufmerksamkeit auf ihm ruhen. Dann beginnst Du, die Seins-Qualitäten Deines Partners in seinen Augen zu lesen. Du schaust also durch die Maske des Tuns und Habens hindurch und wertschätzt ihn für das, was er tatsächlich IST.

Wenn Dein Partner beispielsweise ein schönes Essen gekocht hat, schätze ihn für seine Seins-Qualität anstatt für das Tun, indem Du sagst: „Danke für Deine liebevolle Fürsorge. Du bist so aufmerksam.“ Das ist etwas völlig anderes, als zu sagen „Wow, Du hast aber toll gekocht“. Spürst Du den Unterschied? Hier ein anderes Beispiel: Wenn Du mit Deinem Partner einen ruhigen Abend angedacht hast, ihm bei Deiner Heimkehr eröffnest, dass noch spontan Freunde vorbeikommen und er sagt: „Okay!“, dann könntest Du ihn wertschätzen indem Du sagst: „Danke für Deine Flexibilität. Du bist so offen und gelassen.“ Dies sind wohlgemerkt Beispielsätze. Wichtig ist, dass Du die jeweiligen Seins-Eigenschaften des anderen in dem Moment tatsächlich siehst.

Was macht Deinen Partner tatsächlich aus? Warum bist Du mit ihm in Beziehung? Schau genau in die Augen. Ein Teil von Dir findet das möglicherweise beängstigend und sagt „Ich sehe da nichts. Ich kann das nicht.“ Bleib dran. Schau genau hin und vertraue den Impulsen, die Du bekommst, während du versuchst die Seins-Eigenschaften in den Augen Deines Partners zu lesen.

Wertschätzung muss nicht lange dauern, wirkt jedoch wie Magie, wenn Du sie jeden Tag einsetzt. Ein wertschätzender Satz dauert 10 Sekunden. Natürlich kannst Du Dir auch mehr Zeit nehmen und Deinen Partner z. B. 3 Minuten lang wertschätzen. Dann könntest Du noch ganz andere Seins-Facetten entdecken und vielleicht sogar ein wenig poetische Bilder als Beschreibung verwenden: „Ich schätze Deine Achtsamkeit, mit der Du unsere Beziehung ausfüllst. Du bist ein achtsamer, kraftvoller Krieger, der bereit ist, voranzugehen und Grenzen zu setzen, wenn sie notwendig sind. Ich schätze Deinen Mut und Deine Verpflichtung…“ oder „Du bist wie ein Feuerwerk voller bunter Farben. Ich schätze Deine Kreativität und Begeisterung, mit der Du Dich Deinem Projekt widmest.“

Jede aufrichtige Wertschätzung ist wie eine Liebeserklärung und ist sehr heilsam, wirksam und verbindend, sowohl für denjenigen, der Wertschätzung bekommt, als auch für denjenigen, der Wertschätzung gibt. Darüber hinaus stärkt die Wertschätzung von Seins-Qualitäten zweier Menschen in Beziehung auch die Beziehung an sich. Wertschätzung ist auch für die Beziehung nährend und heilsam. Wenn Du Deinen Partner wertschätzt, fühlt er sich gesehen und automatisch bestätigt für das, was er mit seinen Qualitäten in die Beziehung einbringt. Viele Frauen strengen sich in Beziehungen unglaublich an und tun etwas, um Aufmerksamkeit zu bekommen. In der modernen Gesellschaft scheint ein unglaublicher Mangel an Aufmerksamkeit zu herrschen. Wertschätzung der Seins-Qualitäten fokussiert auf das, was eine Person in ihrem Wesen IST und sie erhält in dem Moment 100% Deiner Aufmerksamkeit, was Verbindung schafft. Wenn Du Wertschätzung wieder zu Deiner täglichen Praxis machst, werden diese Samen in Deiner Beziehung sehr bald Früchte tragen.

Fallen auf dem Weg zur Wertschätzung!
Wenn Du die Absicht hast, Wertschätzung wieder zu praktizieren, um Deine Beziehung auf magische Art und Weise aufblühen zu lassen, ist es hilfreich, einige Fallen zu kennen:

  1. Die Lob-Falle:
    Wie bereits kurz erwähnt, wird Wertschätzung häufig verwechselt mit Lob. Mit Lob ist der ein oder andere zwar noch vertraut, doch gibt es einen großen Unterschied zwischen Lob und Wertschätzung. Lobes-Sätze wie „Das hast Du super gemacht“ begrenzen sich wieder auf das, was Dein Partner tut. Es geht beim Loben nicht um die eigentlichen Sein-Eigenschaften von ihm. Zudem dient Lob oftmals der unbewussten, subtilen Manipulation. Wenn Du beispielsweise Deinem Partner sagst: „Das hast Du toll gemacht“, was ist dann Deine eigentliche Botschaft? Die eigentliche Botschaft lautet womöglich: „Ich möchte, dass Du das in Zukunft weiter tust.“ Sei wachsam. Widme Dich der Wertschätzung.
  1. Die Kontinuitäts-Falle:
    Vielleicht nimmst Du Dir vor, Deinen Partner ab sofort wieder bewusst wertzuschätzen, doch schon nach kurzer Zeit vergisst Du es wieder. Schaffe Dir einen Erinnerungsfaktor, den Du jeden Tag mehrmals siehst. Ein W für Wertschätzung auf einem Zettel, ein Punkt, den Du auf Deine Hand malst, oder was auch immer. Um die Gewohnheit des Nicht-Wertschätzens aufzubrechen, ist es notwendig, diszipliniert jeden Tag Wertschätzung zu geben. Du kannst übrigens nicht nur in einer Paar-Beziehung Wertschätzung üben, sondern gleichermaßen in Beziehungen zu Freunden, Kollegen oder sogar in der Begegnung mit der Verkäuferin in der Bäckerei (die z. B. sehr sorgfältig das Brot einpackt. Danke ihr einfach für ihre Sorgfalt).

    Die Kontinuitätsfalle kann sich auch einschleichen, wenn Dein Partner die Wertschätzung zunächst scheinbar nicht annehmen kann. Es gibt Menschen, für die ist es extrem ungewohnt, in ihrem Sein gesehen zu werden, sodass sie versuchen, die Wertschätzung zunächst einmal abzublocken. Bleib trotzdem dran. Wertschätze weiter die Seins-Eigenschaften. Irgendwann wird auch der härteste Brocken die Wertschätzung rein lassen.

  1. Die Jäger-und Sammler-Falle:
    Vielleicht hast Du schon einmal gehört, dass Frauen aus einem Urinstinkt heraus eher die Sammlerinnen und Männer eher die Jäger sind. Das Sammlerinnen-Gen der Frauen hat früher beinhaltet, dass die Frau auf einer großen Wiese voller leckerer Kräuter und Pilze genau den einen Pilz sehen konnte, der den Stamm damals vergiftet hätte. Dieses Gen tragen die Frauen immer noch in sich. Auf die moderne Zeit übertragen bedeutet das, dass die Frau heutzutage genau den einen Aspekt findet, den der Mann in der Beziehung ihrer Meinung nach NICHT richtig gemacht hat. Für Dich als Frau geht es also darum, genau davon abzurücken und Deinen Partner für die wunderbaren Seins-Eigenschaften wertzuschätzen, die ihn ausmachen und die sich auch in Eurer Beziehung zeigen, anstatt ihm den einen unglücklichen Punkt vorzuhalten.

    Bei Männern ist das Verhalten aufgrund des Jäger-Gens etwas anders gelagert. Früher war es entscheidend, sich als Jäger im Wald auf das eine Stück Wild zu konzentrieren und keine Ablenkung durch Kräuter und Pilze zuzulassen. Auf die moderne Zeit übertragen bedeutet das, dass Männer sich gerne auf nur eine Sache konzentrieren und alles andere um sich herum in dem Moment vergessen. Die Herausforderung besteht für die Männer also darin, Wertschätzung als ein „wichtiges Projekt“ in den Alltag aufzunehmen, damit sie nicht zwischen all den anderen wichtigen Einzelprojekten die Wertschätzung vergessen.

Letztendlich aber braucht es Deine Verpflichtung, die Wertschätzung der Seins-Qualitäten wieder in Deinen Alltag zu integrieren. Eine erfüllende Beziehung ist wie gesagt ein fortwährender, bewusster Akt nicht-linearen Erschaffens. Es mag am Anfang mühsam sein, doch wenn Du dranbleibst und Deinen Partner immer wieder aufrichtig wertschätzt, wirst Du feststellen, wie Deine Beziehung auf magische Art und Weise aufblüht.

Wertschätzende Grüße,
Deine Nicola Neumann-Mangoldt